Strategien, um ein sinnerfülltes und gesünderes Leben zu führen

Dr. Heinz-Christian Kuche
Head Coach Balance & Vitality
Ungelöster Rubiks Cube auf hellblauem Hintergrund
Inhaltsverzeichnis:
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Ein gesundes Leben zu führen, ist nicht immer einfach. Es erfordert Disziplin, Engagement und die Fähigkeit, innere Widerstände zu überwinden.

Häufig sind es die inneren Widerstände, die uns daran hindern, neue, auch gesunde Gewohnheiten in unsere Routine zu integrieren. Dieser Artikel untersucht Strategien zur Überwindung dieser Widerstände, basierend auf wissenschaftlichen Studien und Expertenmeinungen.

Laut Dr. Kelly McGonigal, einer Psychologin - nein , nicht McGonagall aus J.K. Rowling´s Harry Potter -:) - sondern an der Stanford University, ist der Widerstand gegen Veränderung tief in unserer Biologie verankert (1).

Unsere Gehirne sind darauf programmiert, den Status quo zu erhalten und Veränderungen als Risiko zu sehen. Aus evolutionsbiologischer Sicht macht das tatsächlich innerhalb bestimmter zeitlicher Grenzen sogar Sinn.

Die meisten kennen vermutlich den Begriff der Komfort-Zone.

Häufig können wir uns innerhalb dieser Zone ausruhen, erholen, entspannen. Sinnvollerweise - jedenfalls im Sinne einer gesunden Weiterentwicklung -, jedoch nur um Energie, Kraft und Klarheit zu finden, um diese Zone zu verlassen in Richtung Veränderung.

Dies bedeutet aber immer eine Überwindung, da sich direkt hinter der Komfort-Zone ein unbekannter Bereich befindet - das Gefühl, dass damit verbunden ist, bedeutet zumindest eine gewisse Unsicherheit, manchmal sogar Angst.

Aus der evolutionären Notwendigkeit einer Weiterentwicklung und dem Hemmnis die „Wohlfühl“-Zone zu verlassen, kann ein innerer Widerstand entstehen.

Dieser Widerstand, der uns davon abhält, neue, andere, auch gesündere Gewohnheiten anzunehmen, behindert also unsere Weiterentwicklung - und das unabhängig davon, auf welcher Ebene - im persönlichen, privaten Umfeld, beruflich oder auch körperlich.

Wie können wir also diese inneren Widerstände überwinden und uns auf den Weg zu einem anderen, im besten Fall gesünderen Leben machen?

Bewusstheit und Akzeptanz

Laut einer Studie, die in der Zeitschrift "Behaviour Research and Therapy" veröffentlicht wurde, ist der erste Schritt zur Überwindung innerer Widerstände, sich ihrer bewusst zu werden und sie zu akzeptieren (2).
„Wo Klarheit herrscht, braucht es keinen Mut!“
Diese Studie fand heraus, dass Personen, die ihre inneren Widerstände erkannten und akzeptierten, mehr Erfolg bei der Änderung ihres Verhaltens hatten, als diejenigen, die versuchten, ihre Widerstände zu ignorieren.Ein klares Ziel des Coachingprozesses ist die Unterstützung der Bewusstwerdung, woher das subjektive Erleben von „Ich würde mein Verhalten ja ändern, wenn ich nur wüsste was mich daran hindert“ kommt.

Zielsetzung und Planung

Eine Studie der Universität Heidelberg hat gezeigt, dass die Festlegung konkreter Ziele und die Entwicklung eines Plans zur Erreichung dieser Ziele eine wirksame Methode zur Überwindung von Widerständen sein kann (3). Konkrete Ziele bieten eine klare Richtung, während ein Plan den Weg zur Erreichung dieser Ziele aufzeigt. Dazu kann die bekannte SMART-Methode dienen.

S = spezifisch
Konkret muss ich wissen wohin ich mich bewegen soll, um mein Ziel möglichst erreichen zu können. Beispielhaft ist das Ziel einen Halbmarathon bewältigen zu können ein definiertes Ziel.

M = messbar
Ich brauche einen Trainingsplan über mehrere Wochen mit kleinen überprüfbaren Etappen, wie Laufdauer, Laufgeschwindkeit und Reichweite des Laufumfanges.

Um das eigentliche Ziel, sich wieder regelmäßig zu bewegen, um fitter zu werden, darin zu verpacken. Viel schwieriger umzusetzen wäre es, das Ziel fitter zu werden, ohne einen messbaren Endpunkt festgelegt zu haben.

Selbstmitgefühl / (Wieder-) Erkennen der Selbstwirksamkeit

Eine Studie der Universität Berkeley fand heraus, dass Selbstmitgefühl eine Schlüsselrolle bei der Überwindung innerer Widerstände spielt (4).
Personen, die sich selbst gegenüber nachsichtig waren, wenn sie Fehler machten oder schwierige Zeiten durchlebten, waren eher in der Lage, ihre Widerstände zu überwinden und neue, auch gesündere Gewohnheiten zu entwickeln.

Konkret heißt, dass, wer sich selbst in den Mittelpunkt seines Interesses stellen kann, hat einen klaren Vorteil zur Veränderung. Ich meine hier nicht eine überzogene Egozentrik, sondern vielmehr ein gesundes Selbstwertgefühl - ein wohlwollendes Ichgefühl. Das passt auch zum A der SMART-Methode:

A = attainable (machbar)
Eine Sache, die ich mir vornehme muss von mir selbst beeinflussbar sein, sonst kann ich sie nicht umsetzen. Mitfühlend anzuerkennen, was ich selbst machen kann und was nicht, ist also ein wichtiger weiterer Baustein.

Unterstützung suchen


Laut einer Studie der University of British Columbia kann Unterstützung von anderen helfen, innere Widerstände zu überwinden (5). Sei es durch den Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe - insbesondere auch Coachinggruppen, das Suchen nach einem Verantwortungspartner oder  die Inanspruchnahme von Freunden und Familie.

Unterstützung kann einen großen, entscheidenden Unterschied machen. Eine wesentliche Voraussetzung, um sich Hilfe zu suchen, ist die Veröffentlichung. Veröffentlichung bedeutet sich selbst gegenüber (im Wortsinn gegenüber dem eigenen Spiegelbild), als auch gegenüber seinem Umfeld - den Menschen, deren Unterstützung man erlangen möchte oder sich deren Verständnis wünscht.

Stressmanagement


Eine weitere Studie veröffentlicht in „The Journal of Applied Psychology“ hat gezeigt, dass Stress (gemeint ist hier der negative Aspekt von Dys-Stress) einer der Haupt-Trigger für das Aufkommen von Widerständen ist (6). Ein dauerhaft erhöhter Stresslevel kann zu einer niedrigeren Resilienz führen und es schwerer machen, bestehende Gewohnheiten zu ändern. Es ist daher wichtig, effektive Stressmanagement-Techniken zu erlernen und anzuwenden.

Diese sind unter anderem Bestandteil unserer Balance & Vitality Journey. Stressmanagement bedeutet unter anderem Stressoren zu erkennen, um sie zu vermeiden oder wenigstens zu vermindern. Des Weiteren bedeutet es, Faktoren, die entlasten können, zu stärken, das kann ein erholsamer Schlaf sein oder auch eine regelmäßige sportliche Betätigung. Auch hierzu sei noch einmal die SMART-Methode erwähnt:

R = Relevant
Ein Ziel, dass für mich selbst Relevanz, also Bedeutung und Sinn hat, gibt mir die Motivation, dafür dranzubleiben und durchzuhalten. Der mit der Umsetzung verbundene Stress (z.B. Angst vor dem Verlassen der Komfortzone, Anstrengungen und Fehlschläge auf dem Weg) wird dann leichter bewältigt und wird mitunter sogar zum sogenannten Eu-Stress, dem positiven Stress.

Entwicklung einer Wachstums-Mentalität - oder auch positiver Mindset


Eine Studie der Stanford University zeigt, dass eine Wachstums-Mentalität – also die Überzeugung, dass man Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und verbessern kann – dazu beitragen kann, innere Widerstände zu überwinden (7). Menschen mit einer Wachstums-Mentalität sehen Herausforderungen als Möglichkeiten zum Lernen und Wachsen und sind daher besser gerüstet, um Veränderungen anzunehmen und durchzuhalten. Dieses positive Mindset kann weiterentwickelt werden - das berühmte halbvolle Glas gegenüber dem halbleeren.

In unseren Journeys erfahren unsere Klienten Methoden sich daran zu erinnern, wie sie in der Vergangenheit bereits erfolgreich lösungsorientiert gehandelt haben. Eine Erinnerung an bereits erfolgreiche Strategien kann helfen, eine positive Selbstwirksamkeit wiederzuerlangen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein gesünderes Leben zu führen, trotz innerer Widerstände, durchaus möglich ist. Durch das Nutzen von Bewusstheit und Akzeptanz, Zielsetzung und Planung, Selbstmitgefühl, Unterstützung suchen, Stressmanagement und der Entwicklung einer Wachstums-Mentalität können wir uns effektiv gegen unsere inneren Widerstände stellen und uns auf den Weg zu einem gesünderen und erfüllteren Leben machen.

Diese Strategien finden sich alle in den Crimalin Journeys wieder. Nur auf den Weg machen musst du dich aus eigenem Antrieb...

Dazu noch ein letzter Tipp, der auch gleich den letzten Buchstaben der SMART-Methode erklärt:

T = time-based

Es ist wichtig, sich einen Zeitpunkt vorzunehmen, an dem das neue Veränderungs-Ziel erreicht sein soll. Auch dadurch entwickeln wir die erforderliche „Ziel-Strebigkeit“. Denn ohne einen gesetzten Zeitpunkt neigt unser Gehirn zur „Verschieberititis“, denn es will uns schließlich in der Komfort-Zone halten.

Also: Auf geht’s!


Referenzen:

1) McGonigal, K. (2012). The willpower instinct: How self-control works, why it matters, and what you can do to get more of it. Penguin.

2) Hayes, S. C., & Levin, M. E. (2012). Mindfulness and acceptance: Explicating the new wave of cognitive behavioral therapy. In P. Sturmey & M. Hersen (Eds.), Handbook of evidence-based practice in clinical psychology, volume 1: Child and adolescent disorders (p. 255–272). John Wiley & Sons, Inc.

3) Schwarzer, R., & Renner, B. (2000). Social-cognitive predictors of health behavior: action self-efficacy and coping self-efficacy. Health psychology, 19(5), 487.

4) Neff, K. D. (2003). Self-compassion: An alternative conceptualization of a healthy attitude toward oneself. Self and Identity, 2(2), 85-101.

5) Warner, L. M., Ziegelmann, J. P., Schüz, B., Wurm, S., Tesch-Römer, C., & Schwarzer, R. (2011). Maintaining autonomy despite multimorbidity: self-efficacy and the two faces of social support. European Journal of Ageing, 8(1), 3-12.

6) Richardson, K. M., & Rothstein, H. R. (2008). Effects of occupational stress management intervention programs: a meta-analysis. Journal of Occupational Health Psychology, 13(1), 69–93.

7) Dweck, C.S. (2006). Mindset: The New Psychology of Success. Random House.

Literatur

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