Wie Gesundheits-Coaching den Therapie-Erfolg sichert

Dr. Heinz-Christian Kuche
Head Coach Balance & Vitality
Nahaufnahme von grünen Blättern mit Tautropfen und dem Wort 'HEALTH' in großen, transparenten Buchstaben darüber
Inhaltsverzeichnis:
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Ein Beispiel aus meiner Praxis

In meiner Praxis für Ganzheitliche Kardiologie und Vitalität stellte sich ein Patient zur Erstuntersuchung in meiner Sprechstunde vor.

Ich nenne ihn stellvertretend Robert S., 46 Jahre alt, Bauingenieur, verheiratet,

3 Kinder und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens mit 75 Angestellten.

Die symptomatischen Beschwerden

Er erzählte mir zunächst von Schlafproblemen (Einschlaf - und Durchschlafstörungen), Herzrasenattacken und einem deutlichen Leistungsknick in den letzten 6 Monaten. Das sei der Grund, weshalb er mich aufsuche.

Mein ganzheitlicher Ansatz zielt allerdings mit einer sehr ausführlichen, zugewandten Anamnese darauf ab, das ganze Bild zu erfahren.

So räumte er schließlich ein, dass er beruflich sehr unter Druck stehe, da die Baubranche im Allgemeinen sehr unter Druck stehe. Darüber hinaus sei einer seiner leitenden Ingenieure dauerhaft durch ein Long Covid-Syndrom ausgefallen, sein Vater sei im vergangenen Jahr an Krebs erkrankt und sein ältester Sohn habe nach der Pandemie nicht mehr zu seinen schulischen Leistungen zurückgefunden und drohe sein Abitur nicht absolvieren zu können.

Er selbst habe seit der Pandemie keinen Sport mehr machen können und habe mindestens 10 kg Körpergewicht zugelegt – tatsächlich waren es 17 kg.

Sein Alkoholkonsum sei regelmäßig, insbesondere im Zusammenhang mit seinen häufigen Geschäftsessen. Er betreibe unregelmäßigen Nikotinkonsum, aber regelmäßiges Zigarrenrauchen.

Er berichtete über eine deutlich nachlassende Libido sowie zeitweilige Erektionsstörungen – dies sei seiner Einschätzung nach eindeutig dem Stress zu schulden. Er fühle sich sonst absolut leistungsfähig.

Die Diagnostik

Nach der ausführlichen Anamnese begannen wir mit einer umfassenden klinischen und technischen Diagnostik der Gefäßdurchblutung, der Herzkreislauftätigkeit, der Funktion von Lunge , Herz, Nieren und Leber.

Wir besahen uns das vegetative Nervensystem, also die Fähigkeit zwischen Anspannung und Entspannung zu wechseln.

Wir führten eine Körperzusammensetzungsanalyse durch und eine ausgiebige laborchemsiche Analyse inklusive der Mikronähstoffversorgung (wie zum Beispiel Omega 3 Fettsäuren, Vitamin C, Selen und weitere) als auch des Aminosäurestatus und einer Fettsäurenanalayse – also der Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen.

Die Diagnosen

Zusammenfassend lag ein Vollbild des metabolischen Syndroms (Übergewicht, erhöhte Fettstoffwechselwerte, Bluthochdruck), es stellte sich überdies eine Verdickung der Herzwände durch Überlastung, eine Fettleber und eine Frühform einer Zuckerkrankheit heraus.

Seine Mikronährstoffversorgung war katastrophal niedrig, obwohl er ja eine massive Überversorgung von Makronährstoffen betrieben hatte – insbesondere im Bereich der Kohlenhydrate.

Sein Risiko für ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis, wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, war im Vergleich zu seinem Altersdurchschnitt um das 4fache erhöht.

Seine Stresshormonachse war soweit verschoben, dass ein beginnendes Erschöpfungssyndrom nicht weit entfernt war.

In nicht medizinischen Worten könnte man sagen, dass es knapp vor 12 Uhr war oder auch, dass alle roten Lampen blinkten!

Die Handlungsempfehlungen und Therapie

In einem ausführlichen Gespräch hatte ich ihm die Ist-Situation erläutert – ich versuchte, den Ernst der Lage in offenen Worten zu beschreiben, ohne dabei eine Bedrohungskulisse aufzubauen, aber doch sehr deutlich. Ich habe auch klar gemacht, dass im Wesentlichen nur eine Änderung des Lebensstils auf Dauer eine Verbesserung der Situation bedeuten würde.

Ich wies ihn auch darauf hin, dass er aufgrund des Ausmaßes der Befunde allerdings zunächst auch auf eine pharmakologische Behandlung zurückgreifen müsse – bis die lebensstilverändernden Maßnahmen stabilisierend greifen würden.

Ich empfahl ihm neben einer Substitution von Mikronährstoffen, eine Behandlung seiner geschädigten Mitochondrien (der kleinen intrazellulären Energie-Kraftwerke) , eine pharmakologische Behandlung seines Bluthochdruckes sowie ein Programm zur Gewichtsidealisierung mittels Intervallfasten und eines milden Trainingsprogramms mit 3 Sporteinheiten pro Woche , einen kohlenhydratarmen Ernährungsplan und eine Unterstützung zur Nikotinkarenz sowie eine Pausierung des Alkoholgenusses.

Und ich riet ihm dringend, insbesondere bei so einem umfangreichen Programm, zu einem unterstützenden Coaching, um die Motivation zur Umsetzung der Maßnahmen aufrechtzuerhalten.

Das Patienten-Verhalten

Kurzum – Herr Robert S. war erschrocken vom Ausmaß der Befunde. Er hatte wohl gehofft, dass er nur ein bisschen überarbeitet sei und man mit einer kleinen Kur, einem Urlaub oder einer kurzfristigen Maßnahme die Problematik in den Griff bekommen könne.

...Im Stillen dachte er sich vermutlich, die ihm angebotenen Maßnahmen seien in dieser Fülle zu viel und er habe bei all seiner Arbeit nun wirklich nicht die Zeit, das alles umzusetzen.

Der Arzt male die Situation natürlich zu schwarz – das müsse er ja auch, damit er schon aus Angst möglichst viel von den Empfehlungen umsetzen würde.

...laut ausgesprochen hat er – dass er sich natürlich an die Umsetzung begeben würde, die Medikamente nähme er ein und auch alles andere würde er zeitnah angehen.

Wegen des Coachings melde er sich demnächst, wenn er seinen Kalender gecheckt habe.

Wir vereinbarten zum Schluss noch einen Termin zur Verlaufskontrolle in 6 Monaten.

10 Monate später

Robert S. kam nicht zum Coaching und auch nicht zur Verlaufskontrolle.

Zehn Monate später bekam ich dann einen Anruf von ihm.

Er sagte, er müsse sich schnellstmöglich vorstellen. Er sei im Rahmen einer Blutdruckentgleisung von 230/110 mmHg (normal 120/80) ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Gott sei Dank konnte ein Herzinfarkt ausgeschlossen werden.

Er wollte sich nun erneut durchchecken lassen – er sei ja schließlich „vor kurzem erst“ bei mir gewesen und da sei ja noch alles „einigermaßen im Lot“ gewesen…

Die Wiedervorstellung

In der Konsultation berichtete er, dass er die Medikation sporadisch eingenommen habe und auch in den ersten 4 Wochen zum Sport gegangen sei. Dann aber habe er allerdings nach einer Erkältung nicht wieder angefangen.

Das Körpergewicht sei noch weiter angestiegen.

Insgesamt sei er ratlos und habe das Gefühl, er sei sich nicht wirklich bewusst gewesen, wie dringlich meine Empfehlungen gewesen seien.

Und wenn er sich jetzt an unser Abschlussgespräch vor 10 Monaten zurückerinnere, gestehe er sich ein, dass er die Informationen einfach nicht habe wahrhaben wollte.

Es passte nicht in seinen Plan und der Berg der Umsetzung fühlte sich so groß an, dass er nicht bereit war die Schritte bewusst umzusetzen.

Was ihn am meisten daran gehindert habe, nicht in die Umsetzung zu gehen, habe ich ihn gefragt.

Nach einem kurzen Zögern antwortete er: er habe Angst vor der Veränderung gehabt und glaubte, seine Lebensgewohnheiten zu ändern, bedeutet hätte, nicht mehr er selbst zu sein. Er hatte sich vorgestellt wie sein Umfeld möglicherweise mit Unverständnis und Abneigung reagiert hätte, wenn er keinen Alkohol mehr getrunken hätte oder auch mal ein Arbeitsessen abgesagt hätte.

Genau bei diesen Befürchtungen und bei der notwendigen mentalen Einstellungsänderung hätte ihm das Coaching natürlich sehr geholfen...

Ich sagte ihm, dass es sehr verständlich sei, Unwohlsein beim Verlassen der Komfortzone zu verspüren.

Die Wende

Ich habe ihn dann gebeten, mir eine Frage zu beantworten: Wenn Sie heute eine gute Fee träfen, die Ihnen einen Wunsch erfüllen könnte, und Sie dann am folgenden Morgen aufwachen würden, und der Wunsch erfüllt wäre, was wäre anders und wie fühlt es sich an?

Nach längerem Überlegen antwortete er.: Er wäre dann wieder körperlich belastbar wie vor 10 – 15 Jahren, er hätte genügend Energie um Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Die Firma würde auch ohne seine dauernde Anwesenheit gut funktionieren.

Er hätte wieder Zeit für sich selbst und die Beziehung zu seiner Frau wäre wieder stabiler.

Auf meine nächste Frage: Wer ist für die Umsetzung dieser Ziele verantwortlich?

antwortete er mit einem Lächeln: „Ich – ich allein“!

Meine nächste Frage lautete, ob er bereit wäre daran zu arbeiten.

Und jetzt sagte er mit Überzeugung „Ja, ich habe verstanden, dass eine Veränderung notwendig sei, eine die nachhaltig ist.“

Dies war der Beginn unseres Coachingprozesses. Nach weiteren 6 Monaten konnten wir medizinisch eine deutliche Verbesserung des Wohlbefindens nachweisen. Der beginnende Diabetes war verschwunden. Das Körpergewicht um 7 kg gesunken, die Leberwerte normalisiert, der Schlaf sei gut und erholsam und die sexuelle Aktivität wieder zufriedenstellend. Er hatte einen Stellvertreter eingestellt, die Firma stand besser da als noch 12 Monate zuvor.

Das Gefühl der Selbstwirksamkeit hatte ihn zu einem deutlich zufrieden wirkenden Patienten gemacht.

Fazit

Meiner Erfahrung nach liegt einer erfolgreichen medizinischen Behandlung selten ein Informations- oder Wissensdefizit zu Grunde – die diagnostischen Möglichkeiten sind, wenn sie zur Verfügung stehen, ausreichend gut, die Kommunikation zum Patienten ist meistens, wie auch in diesem Fall, ausreichend klar.

Der Erfolg der Behandlung hängt überwiegend von der Umsetzungsbereitschaft, dem Umsetzungswillen und der Umsetzungskontinuität ab.

Kurz: Die Fähigkeit das Wissen anzuwenden und diszipliniert umzusetzen und nachhaltig weiterzuverfolgen ist der eigentliche Kern des Erfolges.

Ein begleitendes systemisches Coaching, wie es die crimalin Balance & Vitality Journey bietet, ist meiner Erfahrung nach die erfolgversprechendste Methode - sofern es keine zusätzliche Belastung darstellt, sondern, wie bei crimalin, leicht zugänglich und erschwinglich ist.

Literatur

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